Kinotagesstätte #60: Originalität & Quemakes

Frei nach Curd Jürgens: Sechzig Folgen und kein bisschen heiser

Dieses Gefühl beim Fremdgehen – kürzer als gewohnt – damit müsst ihr heute leben. Nach der erschöpfenden Quizfolge sind wir zwar wieder mit Elan und Wlan dabei, aber leider ohne Zeit. Unser Podcast-Host lässt sich nach Datenmenge bezahlen. Und falls ihr uns diese Ausrede nicht glaubt, kennt ihr uns nach 60 Folgen einfach zu gut. So gut, dass ihr wahrscheinlich gar nicht erwartet habt, dass euch hier erklärt wird, worum es in der heutigen Stunde gehen wird.

Allen anderen sei gesagt, dass wir einen munteren Plausch (Reisekatalogisch für ohne Konzept) über Originalität von Filmen wagen. Oder doch nur über die Originalität von Filmen in der Story? Wer weiß das schon genau. Und dann wirft Benni auch noch einen seiner erfundenen Begriffe ins Feld und möchte über Quemakes (=Quasi-Remakes) sprechen. Ihr merkt schon es geht drunter und drüber. Aber sonst würde das Fremdgehen auch keinen Spaß machen.

Was sind Deine Gedanken zu unseren Irrungen und Wirrungen? Schreib es uns sehr gerne in die Kommentare.

Und jetzt viel Vergnügen mit Folge 60! Die 61. kommt in zwei Wochen zum Thema Science-Fiction Und nächsten Freitag wird schon wieder nachgesitzt mit einem Regisseur/Drehbuchautor/Schauspieler zu Gast. Bis dahin fühlt euch gebussit.

Die Kinotagesstätte findet ihr auf:

Timecodes:

00:00:23 Begrüßung
00:03:02 Die 7 Grundplots
00:09:06 Wie wichtig ist Originalität?
00:43:59 Vorteile von Vergleichbarkeit
00:49:09 Nächste Folge: SciFi
00:51:00 Verabschiedung

Beitragsbild: Benni paintet, bis die Unterlassungserklärung ins Haus flattert. Heute: Die animierte Serie Spider-Man, Staffel 1, Episode 19. Eine Szene, die auch gerne als Meme verwendet wird. Die Rechte liegen bei Disney also Buena Vista. 

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. eccehomo42 sagt:

    Zu der sieben Grundplottheorie: Da ist sehr viel wahres drin, aber Christian hat Recht, wenn er sagt, dass die arg trivial sind und im Grunde kann man daraus auch einen neuen eigenen Spin herstellen. Das ist dann Originell oder das ganze zu vermischen, „Parasite“ lässt sich keinem der Plots zuordnen, aber nimmt Teile von mehreren auf und kreiert eine einmalige oder zumindest sehr seltene Mischung.
    Zu dem Begriff Quemake: Ich finde den super und weder zu weit noch zu eng und da habe ich zwei Beispiele:
    Fast and the Furious als Quemake von Gefährliche Brandung
    Cars als Quemake von Doc Hollywood

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    1. Parasite würde ich von den sieben Plots der „Quest“, bzw. zu deutsch der „Mission“ oder dem „Streben“ zuordnen. Den Protagonisten geht es ja um eine bestimmte Sache (sich in die reiche Familie einzuschleusen). Und auf dem Weg dahin müssen sie mit Hindernissen kämpfen, nicht entdeckt zu werden. Das Ende hat dann durchaus einen neuen Aspekt. Nur sollte auch klar sein, dass die wenigsten Filme in der heutigen Zeit eine 1:1-Umsetzung eines der Grundgerüste ist. Mehr als Grundgerüste stellen diese ja nicht dar.
      Wenn man als erster Film eine Variation auf die Leinwand bringt oder eine Mischung, ist das durchaus originell. Ab einer gewissen Zahl (und das meinte glaub Marius) wird dann irgendwann eine Genre daraus.
      Und wer weiß, vielleicht lauert da draußen noch mehr. Geschichten sind zwar jetzt schon zig tausend Jahre alt, da wird das schwieriger, aber irgendein verrücktes Genie wie Marius wird da schon was im Ärmel stecken haben.
      Es bleibt auf jeden Fall einfacher, in der Machart originell zu sein.

      Cars als Quemake von Doc Hollywood muss ich erst einmal ein paar Sekunden nachdenken. Fast & Furious und Gefährliche Brandung ist ein wunderbares Beispiel für ein Quemake, wie ich das meine. Plot nahezu 1:1 übernommen, in ein anderes Setting verfrachtet und schon haben wir ein erfolgreiches Franchise (das sich mit dem 5. neu erfunden hat) mit bald zehn Teilen.

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      1. eccehomo42 sagt:

        Denk mal drüber nach: Erfolgreiche, aber zunächst unsympathische Hauptfigur kommt über Umwege in ein Kaff auf dem Weg nach Kalifornien, beschädigt dort Infrastruktur, wird zur Arbeit im Ort verdonnert, verliebt sich in die Dorfschönheit und arrangiert sich mit den schrulligen Nebencharakteren und beschließt am Ende zum Sympathieträger geworden dort zu bleiben. Gerade habe ich gelesen, dass beide Filme sogar auf der selben Romanvorlage basieren.

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        1. Beides schon länger bei mir her, klingt aber schwer nach Quemake. Wenn da das kleine Problem nicht wäre, dass es in dem Fall beides Literaturverfilmungen von der selben Vorlage sind. Bin mir noch nicht sicher, ob ich die von der Definition ausnehmen sollte.

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          1. eccehomo42 sagt:

            Ja da wollte ich sogar ein aber in den letzten Satz einfügen, da kann man fast schon von Remake sprechen

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          2. Bei Remakes setze ich mich dafür ein, dass eine weitere Literaturverfilmung nicht als Remake bezeichnet wird. Vieeicht fällt mir da noch ein Begriff für ein ^^

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      2. Parasite gehört für mich im Wesentlichen zur Komödie – zumindest wenn man der Zusammenfassung auf Wikipedia folgt: „Es bezieht sich auf ein Muster, in dem der Konflikt immer verwirrender wird, aber schließlich in einem einzigen klärenden Ereignis deutlich wird.“
        Das meinte ich aber genau damit: Die Kategorien sind derart rudimentär, dass man, bis auf die erwähnten Experimental-/Surrealismus-Filme, wohl nichts finden wird, was sich da nicht doch noch irgendwie einordnen ließe, zur Not mit ein bisschen Biegen. Was der Theorie aber keinen Abbruch tun soll.

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        1. Wieso Abbruch, das beweist die Theorie von Herrn Booker doch gerade, wenn man alles darunter einordnen kann.

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          1. Sicher, aber man kann ja dennoch den Vorwurf erheben, dass es zu rudimentär ist bzw. dass die Kategorien zu grob sind.

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