Ein letzter Blick zurück, um in der nächsten Folge noch weiter zurück zu schauen!
Willkommen beim Jahresrückblick des FilmBlogCasts (seit 06/2020: Kinotagesstätte)! Wir werfen einen Blick auf die vergangenen 12 Monate und geben unsere Einschätzungen zum Kino- und Streamingjahr ab. Neben unseren Top 10 Listen, vergeben wir auch verschiedene Awards an die besten Filme, die schlimmsten Machwerke und auch an alle anderen cineastischen Erungenschafften von 2019. Dazu gibts (diesmal etwas später) das Rätsel der Folge, eine verkürzte 5 Minuten Guillotine und am Ende auch ein kleiner Ausblick auf die kommenden Filmhighlights.
Wir wünschen wie immer viel Spaß bei der Folge, Feedback gerne in die Kommentare und in zwei Wochen geht es an dieser Stelle weiter mit dem ersten Teil zu den „Top 100 Filmen der Dekade“!
Den Podcast gibt es u.a. auf
Timecodes:
0:00:32 Intro und Begrüßung
0:06:42 Oscar-Vorhersage
0:09:54 Knives Out
0:15:04 Queen & Slim
0:18:30 Thementalk: Jahresrückblick 2019
0:25:01 Marius: Platz 10 bis 6
0:31:01 Benni: Platz 10 bis 6
0:38:38 Christian: Plätze 10 bis 6
0:42:49 „Underdog of the Year“
0:51:49 „Nachgeholt“
0:56:20 Bennis Platz 5
0:59:55 Marius‘ Platz 5
1:05:21 Christians Platz 5
1:08:01 „In Memoriam“
1:12:20 „Newcomer*in of the Year“
1:16:01 „Performer*in of the Year“
1:19:33 Christians und Bennis Platz 4
1:19:59 Marius‘ Platz 4
1:21:45 Bennis Platz 3
1:27:00 Christians Platz 3
1:29:32 Marius‘ Platz 3
1:32:55 „Hype-Train-Wreck“
1:34:31 „Stupid Bullshit“
1:37:25 „Gimme back my money“
1:39:55 Marius‘ Platz 2
1:44:20 Christians Platz 2
1:49:21 Bennis Platz 2
1:56:11 „Surprise, Motherfucker“
1:57:28 „Cinemagic“
1:59:10 „tba“
2:01:51 Honorable Mentions
2:03:10 Marius‘ Platz 1
2:05:16 Bennis Platz 1
2:14:19 Christians Platz 1
2:25:00 Filme, auf die wir uns 2020 freuen
2:28:21 Verabschiedung
Bildquelle: pixabay.com
Ein schöner Jahresrückblick war es.
„Queen & Slim“ wollte ich eigentlich gucken, weiß aber nicht, ob ich es noch zu dem ins Kino schaffe.
Bennis Satz: „Das Jahr der mittelgroßen Enttäuschungen.“ finde ich persönlich schade für ihn und dann Avengers Endgame auf der Drei, aber das hab ich erwartet. Dennoch da kann ich irgendwie verstehen, dass der in der Liste auftaucht, aber Marius muss echt ne Special Version von „Can You Ever Forgive Me?“ gesehen haben. Ich fand den Film halt wirklich oberen Durchschnitt, nicht schlecht, aber nichts was ich nochmal sehen muss oder will.
Zwei Dinge sind mir aufgefallen: In „A Private War“ hat ganz sicher Rosamund Pike die Hauptrolle gespielt und Bruno Ganz (ich kenne ihn vor allem aus Wim Wenders Filmen) war Schweizer.
Im Netz der Versuchung guck ich mir an, ich muss dieses Grauen mal gesehen haben und ihr versteht es echt Spannung bezüglich „Three Identical Strangers“ aufzubauen. Sonst war die Diskussionsmuffeligkeit ein wenig eingetreten, schade eigentlich.
Da meine Top Ten bekannt sein sollten und es dann insgesamt doch viele Überschneidungen gibt beteilige ich mich mal beim Award verbegen.
Underdog of The Year: Muss ich an „Das Schönste Paar“ geben, wobei „Die Frau des Nobelpreisträgers“ auch ein Kandidat gewesen wäre.
Nachgeholt: „Psycho“
In Memoriam: Hatte zunächst an Hannelore Elsner gedacht, mich dann aber doch für den männlichen Hauptdarsteller aus meinem liebsten Tarantino entschieden: Robert Forster.
Newcomer of The Year: Wen könnte man denn noch außer Florence Pugh nehmen? Kaitlyn Dever aus Booksmart.
Performer of The Year: Eigentlich Adam Driver, aber da ich jemand anderes als ihr nehmen will Brad Pitt für OUATIH und Ad Astra.
Hype Train Wreck: Könnte man jetzt „Joker“ erwarten und dazu stehe ich auch.
Give Me Back My Money: Abikalypse, nichts gegen Adolfo Kommerer, sein Kino+ Auftritt war sympathisch, aber große Teile des Films sind eine Katastrophe und der kam viel zu gut weg, gerade bei Schröck und Co.
Stupid Bullshit: Kann es eine andere Antwort geben als „6 Underground“??? Nein.
Surprise Motherfucker: Adam Driver kommt im Smartcabrio angefahren aus „The Dead dont die“ und ernsthaft der Keller in „Parasite“.
Cinemagic: Die Streitszene aus „Marriage Story“ auch wenn es ordentlich Konkurrenz gab, für mich die beste Filmszene des Jahres.
tba: Solange Adam McKay Marius Film macht soll der gemacht werden, sobald Steven Soderbergh ins Gespräch kommt, beerdigen. Greta Thunberg auch ein guter Tipp. Mir fällt aber auch nichts ein.
Filme auf die wir uns am meisten freuen:
Tenet
Mank (der neue Film von David Fincher)
Soul
Witzigster Moment der Folge: Marius sagt, dass „Midsommar“ ein 08/15 Horrorfilm sei. Bei allen Meinungen über den Film ist das diejenige, die ich am wenigsten nachvollziehen konnte, aber immerhin gab’s ne schöne Diskussion um den Film.
Sonst muss ich noch zu zwei Sachen was sagen: Benni hat mir zweimal aus der Seele gesprochen. Einmal als er davon sprach, dass Filme inzwischen zu gemächlich erzählt werden. Das Gefühl hab ich auch und bei modernen Filmen finde ich das anstrengender als bei Klassikern. Wenn man „Zurück in die Zukunft“ so erzählt hätte, wäre der drei Stunden lang geworden…
Zum anderen wird gefühlt alle zwei Wochen zum zukünftigen Klassiker oder besten Film des Jahres gehypt, das hat selbst mich, der das Filmjahr wesentlich positiver sieht als Benni genervt. Nach dem Überblick den ich habe erwarte ich auch nicht allzu viele 2019er Filme in der Dekaden Top 100.
Bei „Parasite“ bin ich auch bei Benni. Gerade das Ende des Films ist so südkoreanisch, meine Begleitung fand den Film alleine deswegen schrecklich, würde also zu den 6% auf Letterboxd gehören. „Parasite“ werde ich mir wahrscheinlich Dienstag im Unikino nochmal ansehen, könnte sein, dass ich den dann nochmal besser finde.
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Vielleicht war es einfach der perfekte Moment um „Can you ever forgive me“ zu gucken, keine Ahnung 😀
Wenn man nichts tieferes aus Midsommar rauslesen kann, ist es ein 08/15 Horrorfilm mit Sonne
Wer einen Film nach einem Mal schauen als zukünftigen Klassiker beschreibt, hat die Kontrolle über sein Kino-Leben verloren.
Da fällt mir ein: Wolltest du nicht eine Prognose für die Top 100 abgeben? 😉 Die Liste ab sofort fertig und ich nehme Wetten an
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Das kann natürlich sein, bei mir ist „Can You Ever Forgive Me“ im Weihnachtsprogramm abgestunken.
Sonne ist doch schon mal Indiz für einen nicht 08/15 Horrorfilm. Der Verzicht auf Jump Scares, die ungewöhnliche Struktur mit dem vorangestellten Prolog, die ausgedehnte langsame Erzählweise, das kenn ich aus 08/15 Horrorfilmen so nicht. Da bin ich auf die (Über)interpretation noch gar nicht eingegangen.
So hart würde ich es nicht beschreiben, aber einen Klassiker macht auch nicht eine Meinung aus.
Wenn ich Mal die Rätsel fertig hab, gebe ich ne Prognose ab.
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Es gab Jump Scares (wenn auch sehr wenig, muss man lobend) und die Strukur war doch relativ normal. Konflikt wird aufgemacht und dann über 2 Stunden lang, kommt zum immer schlimmeren menschlichen Konflikt der Horror dazu). Hast du dich nicht noch über langsame Erzählweise beschwert? Der Film geht mMn locker 30 Minuten zu lang
Stimmt, bitte erst das Rätsel 😀
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Bei dem Film hat die langsame Erzählweise für mich funktioniert, den Knackpunkt kann ich aber sehr gut nachvollziehen.
Rätselankündigung würde ich gerne morgen schreiben, von daher kannst du mich freischalten.
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Email müsste da sein 🙂
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Bin drinnen
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„finde ich persönlich schade für ihn“
Das finden wir alle 🙂 Aber sieh’s mal so: ich hatte noch Hoffnung. Und Endgame hat es ja geschafft, mich zu begeistern, zu berühren und zu überraschen. Sonst nur leider nicht so viel. Aber ich hab noch ein paar Filme auf der 2019er-Liste stehen.
„Bruno Ganz war Schweizer“
Da hast du recht. Da hab ich wohl in anderen Grenzen gedacht.
„Im Netz der Versuchung guck ich mir an“
Allein für den Twist muss man den schon gesehen haben. Und wenn man sich dann an den Film zurückerinnert, wird es eigentlich nur noch schlimmer.
„Three Identical Strangers“
Amazon anwerfen und selbst urteilen.
Ist echt schade, wie Das schönste Paar überhaupt keine Werbung hierzulande bekommen hat. Da braucht man sich nicht wundern, dass der deutsche Film ein unteriridisches Kinojahr hatte von den Beuscherzahlen her. Aber schweiger kommt ja zum Glück zur Rettung…
„Abikalypse“
Das ist leider häufig das Problem, wenn sie Gäste haben, die einen Film mitbringen. Denen wollen sie nicht vor den Karren fahren.
„Stupid Bullshit: Kann es eine andere Antwort geben als „6 Underground“???“
Für Antje Wessels auf jeden Fall 😛
„Wenn man „Zurück in die Zukunft“ so erzählt hätte, wäre der drei Stunden lang geworden…“
So genau habe ich mir da noch gar keine Gedanken gemacht, aber das Beispiel gefällt mir.
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Stehen auf deiner Liste ‚Burning‘, ‚Systemsprenger‘ und ‚Blinded by the Light‘?
„Im Netz der Versuchung“ ist jetzt auch in meiner Prime Watchlist gespeichert, andererseits ist das „Fight Club“ seit knapp anderthalb Jahren, spätestens zum neuen Fincher werde ich den aber nachholen.
„Das Perfekte Geheimnis“ hat doch über 4 Millionen Zuschauer gemacht. Kreatives, mutiges deutsches Kino ist aber mal wieder nicht weit vorne zu finden. Die deutschen Filme waren aber auch insgesamt schwächer als letztes Jahr. Abikalypse ist da ein Paradebeispiel, ich glaube auch, dass wenn Adolfo hätte machen können, was er wollte, der Film richtig gut geworden wäre, der Film hatte ja immer wieder Momente, die Potenzial aufgezeigt haben, du fandest ihn aber auch nicht gut, deiner Wertung nach.
Ist mir auch nur aufgefallen, weil ich den letzte Woche nochmal geguckt habe und gedacht habe, wie perfekt der im Vergleich erzählt. Die ganzen Details, werden temporeich reingebracht, die Handlung ist so auf Zack, jede Szene bringt eine Handlungsebene voran und hat mindestens einen guten Gag. Das haben so aber auch ganz wenige Filme geschafft, aus 2019 am ehesten „Parasite“. Man kann ja auch einen Film langsam erzählen und der ist richtig gut, aber oftmals wird viel zu gemächlich erzählt, auch wenn es mit dem neuen Star Wars oder Hustlers aktuelle Gegenbeispiele gibt, die zu schnell erzählt sind.
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Systemsprenger steht drauf, ja. Burning vielleicht irgendwo am Rande. Blinded by the Light interessiert mich so gar nicht, da werden schlimme Erinnerungen an Yesterday wach. Und der hatte noch ne gute Grundidee.
2017 und 2018 waren wenigstens vier deutsche Filme in den Top 20 Kinocharts. 2019 derer zwei. Und gerade Das perfekte Geheimnis als zigfachstes Remake eines Stoffes, der mit unbekannten Darstellern wahrscheinlich niemand gejuckt hätte, zeigt halt genau das, was du ansprichst: Kreativität wird vergebens gesucht.
Abikalypse hätte zunächst auf jüngere Schauspieler setzen müssen. Das war ja noch schlimmer als in US-College-Komödien.
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Blinded by the Light funktioniert ganz anders als Yesterday, das ist eher ein Coming of Age Film darüber, wie ein junger Mann von der Musik, hier Springsteen geprägt wird. Daher denke ich, dass der dir gefallen könnte.
Ich hab gerade mal geguckt, welche deutschen Filme sich da vorne getummelt haben, das ist ja grauenvoll. Da sind der Kreativitätslegasthenikerfilm und ‚Der Junge muss an die frische Luft‘ die einzig brauchbaren Filme.
1 von 4 ist da natürlich ne bescheidene Quote, aber das war nicht einmal das Hauptproblem von Abikalypse.
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Hmm… dann gebe ich ihm vll mal irgendwann ne Chance, wenn er mir unterkommt. Das titelgebende Lied ist zumindest super.
Abikalypse passt vorne und hinten nicht, das stimmt schon. Schade. Hab ihn mir auch nur wegen der positiven Besprechung auf Kino+ angeschaut. Werde ich in Zukunft unterlassen, wenn sie einen Macher gleichzeitig zu Gast haben.
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Auch in der Version von Manfred Manns Earth Band^^
Gerade bei Abikalypse fand ich es schade und so wie der Gast klang, hätte er einen Verriss des Films verstanden. Ich hoffe für Adolfo Kommerer, dass er bei seinem neuen Film mehr Freiheiten erhält.
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Bzgl. Das Perfekte Geheimnis musst du mit der Bezeichnung „Remake“ vorsichtig sein – habe gehört, da gingen schon einige Abmahnungen raus
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Hast du da ne Quelle? Der zweite Satz bei Wikipedia ist, dass es sich um ein Remake handele. Wenn man bei Google nach „Das perfekte Geheimnis“ Remake sucht, dann steht das in vielen Kritiken drin. Mal abgesehen von den Youtube-Videos, in denen das gesagt. Also auch wenn das stimmen sollte, haben sie damit nicht so viel Erfolg.
Und auch dann würde ich die Aussage nicht zurückziehen, denn wenn das kein Remake ist, dann gibt es keine Remakes.
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Klar ist es ein Remake 🙂
Ich erinnere mich nur, zum Kinostart an ein oder zwei Stellen gelesen zu haben, dass Kritiker eine Abmahnung oder zumindest Beschwerde vom Verleih bekommen haben, weil sie das Wort Remake verwendet hatten. Finde jetzt auf die Schnelle aber nicht mehr die Quelle – da müsste ich vielleicht Antje Wessels Twittertimeline nochmal durchforsten – und darauf hab ich wenig Lust ^^
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Ich schreibe ja hier unter meinem Namen, da lasse ich es gerne drauf ankommen 😛
Okay, ne, das will ich dir auch nicht antun.
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Pfff, notfalls sagst du wahlweise „Meinungsfreiheit“ oder „Pressefreiheit“ und schon hat sich die Sache erledigt ^^
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Das stimmt natürlich: Rosamunde Pike hat in A Private War gespielt und Bruno Ganz war Schweizer – dann eben einer der weniger deutschsprachigen Schauspieler mit internationalem Format.
Danke für die Verteidigung von Midsommar 🙂
Ich muss sagen: Dass mehr und mehr Filme gemächlich erzählt werden, ist mir gar nicht so sehr aufgefallen – und selbst wenn, stört es mich prinzipiell nicht. Das ist vielleicht die nötige Gegenentwicklung zum bunten Krach-Bumm des MCU.
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Es gibt ja auch Filme bei denen mir das gemächliche gefällt, zB OUATIH, The Irishman oder Midsommar. Im Vergleich dazu hat Ford v Ferrari trotz seiner ähnlichen Länge ein ganz anderes Pacing. Bei manchen Filmen nervt es einfach und bei Klassikern stört es mich ja auch selten, sieht man an meiner Liebe für Vom Winde Verweht und Der mit dem Wolf tanzt.
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