Kinotagesstätte #72: Spoiler frei!

wenn auch nicht ganz spoilerfrei.

Ohne zu viel zu verraten: viel Spaß mit der Folge!

Die Kinotagesstätte findet ihr auf:

Timecodes:

00:00:25 Begrüßung
00:05:46 Definition: Spoiler
00:21:04 Zeitablauf für Spoiler?
00:31:28 Das Wissen, es gibt eine Überraschung = Spoiler?
00:36:08 Wahre Begebenheiten
00:38:43 Kann ein Film sich selbst spoilen?
00:40:39 Nein
00:43:52 Wie geht man in einem Podcast mit Spoilern um?
00:54:56 Trailer = Spoiler?
00:56:07 Guter Film unspoilbar?
00:58:06 Überraschung oder Vorfreude?
01:03:44 Spoileranfällige Genres
01:09:36 Ein Experiment
01:12:09 Wie handhaben wir das nun in Zukunft?
01:22:58 Genau so:
01:24:23 Nächste Folge: Twists
01:25:18 Verabschiedung

Beitragsbild ©Warner Home Video aus dem Film Se7en

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. Hallo Leute,

    ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage. Aber ich glaube ihr seid viel sozialer und umsichtiger als ich. Zumindest wenn es um das Thema Spoiler geht.

    Ich habe ja jetzt länger nicht mehr aktiv Texte verfasst und kommentiere daher zunächst aus der Perspektive eines Lesers/Zuhörers.

    Natürlich ist es gut und wichtig, dass ihr euch Gedanken darüer macht, was und wie viel ihr über einen Film ansprechen wollt oder eben nicht. Doch letztendlich liegt es an mir als Zuhörer, ob ich mich auf einen Text/ein Gespräch einlasse oder nicht. Wenn ihr über Filmenden sprecht, braucht ihr meiner Meinung nach keine Spoilerwarnung rausgeben, da es offensichtlich ist, dass über das Ende von Filmen gesprochen wird. Wenn ich das weiß, muss ich eben abwägen, ob ich das Risiko eingehen möchte, das Ende eines Films zu erfahren, den ich noch nicht kenne. Wenn mir das zu heiß ist, lasse ich die Finger davon.

    Ich habe während der Folge darüber nachgedacht, wann ich zuletzt einen Film gespoilert bekommen habe. Und ich glaube, das ist bei Podcasts oder Blogs tatsächlich noch nie passiert. Zumindest fällt mir kein einziges Beispiel ein. Im privaten Bereich der in den sozialen Medien sieht das hingegen schon ganz anders aus. Hier zwei kleine Anekdoten.

    1. Vor einigen Jahren habe ich mit meiner Mutter „Funny Games“ (vielleicht auch US) geschaut. Nach einer Weile meint sie, dass wir den Film schon kennen. Ich verneinte dies, worauf sie beharrte: „Doch! Der knallt jetzt gleich das kleine Kind ab.“ Tja, ich kannte ihn zuvor tatsächlich nicht….

    2. Als Star Wars 7 rauskam, schrieb auf Facebook jemand so etwas wie: Disney, ich hasse euch. Wie könnt ihr eine der coolsten Filmfiguren aller Zeiten so billig sterben lassen? Ich verrate jetzt natürlich nicht wen, aber für mich hat sich Star Wars erledigt.“

    In beiden Fällen hat mich das maßlos geärgert. Vor allem da ich nicht selbst daran schuld war, dass ich diese Information vor/während des Films aufgedrückt bekommen habe.

    Grundsätzlich lese/höre ich nichts zu Filmen, die ich noch schauen möchte. Zumindest versuche ich das.Auf einer genialen Seite habe ich vor längerem mal einen Beitrag zum Thema „Wie schreibe ich eien Filmkritik – Die richtige Zielgruppe“ gelesen. Darin steht:

    „Um einen Leser davon zu überzeugen, genau eure Artikel zu lesen, müsst ihr ihm nicht nur etwas zu lesen geben, das ihm gefällt, sondern auch die Gewissheit, dass ihr seiner Erwartungshaltung gerecht werdet. Und das jedes Mal aufs Neue. Wenn ihr heute spoilerfrei schreibt und bei der nächsten Kritik das Ende verratet, dann seid euch der Wut eurer Leser gewiss.“

    und weiter:

    „Spoilerwarnungen ergeben sich immer daraus, dass jemand für zwei Zielgruppen schreiben will: für jene, die den Film noch sehen wollen und für jene, die ihn bereits gesehen haben. Irgendeine Gruppe kommt dabei zwangsläufig zu kurz, also macht euch Gedanken, was euch mehr am Herzen liegt.“

    Der Typ, der das geschrieben hat, irrt sich leider ziemlich oft. Hier trifft er aber zur Abwechslung den Nagel auf den Kopf. Die einfachste Lösung für euch wäre daher, dass ihr vor jeder Folge überlegt, wen ihr damit erreichen wollt. Wenn ihr eine Folge zu „Dune“ macht, würde ich das ENTWEDER für die gestalten, die den Film noch nicht kennen und wissen wollen, ob und warum ihr ihn empfehlen würdet. Oder für die Zuhörer/innen, die den Film bereits gesehen haben und eure Gedanken dazu hören wollen. Das kann man in der Einleitung klar formulieren und ich weiß als Zuhörer, ob ich dabei bleibe oder lieber später wieder komme. Natürlich kann man auch versuchen, beide Gruppen anzusprechen. Doch das ist dann halt immer ein schwieriger Balance-Akt, der mir persönlich zu anstrengend wäre.

    Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass ihr für euch eigentlich einen sehr guten Weg gefunden habt, mit „Spoilern“ (oder was gemeinhin als solcher bezeichnet wird) umzugehen. Ich hatte bisher noch nie das Gefühl, einen Film von euch verdorben bekommen zu haben. Außer dieser eine Porno, in dem Benni seinen Gastauftritt hat. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

    Insofern macht weiter so. Ich bin gespannt auf die Twist-Folge. Zu dem Thema habe ich nämlich auch einen Beitrag im Regal. Je nachdem wie grandios eure Folg wird, kann ich den ja dann getrost in die Tonne werfen.

    Achso, zum Schluss noch: Ich handhabe das in Zukunft so, dass ich in allererster Linie mit meinen Beiträgen Leute anspeche, die die Filme, über die ich schreibe, bereits kennen oder denen es egal ist was darin passiert.

    Gefällt 2 Personen

    1. Da fleucht mir gerade eine Freudenträne aus der Eichel.

      Du bist da ja doch recht nahe bei Marius, wenn ich das richtig verstehe. Also Eigenverantwortung auf Seiten der Hörer / Leser, die auch damit rechnen müssen, bei einem bestimmten Thema eben xy erzählt zu bekommen.

      War denn Funny Games schlimm für dich? Denn eigentlich ist ja nicht der Schuss der Spoiler sondern das, was danach passiert, würde ich sagen. Aber ich bin da ja eh recht entspannt. In den meisten Fällen. Bei Star Wars hätte ich mich in der Tat auch aufgeregt. Da bleibt einem heutzutage ja fast nur übrig, das Internet zu vermeiden, weil man an jeder Ecke Gefahr läuft bei solchen Blockbustern was zu erfahren, was man nicht wissen will. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Besucherzahlen in der ersten Woche idR so viel höher sind als danach.

      „Ich handhabe das in Zukunft so, dass ich in allererster Linie mit meinen Beiträgen Leute anspeche, die die Filme, über die ich schreibe, bereits kennen oder denen es egal ist was darin passiert.“

      Sehr vernünftig. Sehr vernünftig. Bei einem Podcast, in dem wir meist 3-9 Filme ansprechen, ist das dann halt doch etwas schwieriger umzusetzen. Und entgegen des tollen Tipps der zitierten Seite, sind wir halt eine Fame-Hure und graben alle Zuhörer an. Aber vielleicht sollten wir da wirklich mal mehr differenzieren bei bestimmten Folgen.
      Doch es freut mich, dass es bislang noch keine Beschwerden gab. Das ist ja schonmal was.

      In dem Fall stelle ich mich bei der Twist-Folge extra blöd an, damit wir in den Genuss deines Artikels kommen!

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      1. „Da fleucht mir gerade eine Freudenträne aus der Eichel.“

        Hätte nicht gedacht, dass man dich wirklich so leicht zu Tränen rühren kann wie im Club alle sagen.

        „Du bist da ja doch recht nahe bei Marius, wenn ich das richtig verstehe. Also Eigenverantwortung auf Seiten der Hörer / Leser, die auch damit rechnen müssen, bei einem bestimmten Thema eben xy erzählt zu bekommen.“

        Bei den genannten Punkten, ja. Ich würde ihm aber auch an ein paar Stellen widersprechen. Zum Beispiel würde ich nicht sagen, dass eine Info auch dann ein Spoiler ist, wenn es mich nicht juckt. Das ist jetzt natürlich totale Definitionsreiterei. Aber „to spoil“ bedeutet nun mal verderben. Und zu sagen: „Hey! Diese Info hat mir den Film verdorben, obwohl sie mir den Film eigentlich gar nicht verdorben hat“, halte ich für nicht sinnvoll.

        „War denn Funny Games schlimm für dich? Denn eigentlich ist ja nicht der Schuss der Spoiler sondern das, was danach passiert, würde ich sagen.“

        Absolut richtig. Ich denke aber, und das habt ihr ja auch trefflich diskutiert, dass mich ein UNERWARTETE Schuss in eine andere Gemütsverfassung versetzt hätte und ich das darauf folgende anders wahrgenommen hätte. Ist natürlich sehr hypothetisch, klar.

        „Sehr vernünftig. Sehr vernünftig. Bei einem Podcast, in dem wir meist 3-9 Filme ansprechen, ist das dann halt doch etwas schwieriger umzusetzen. “

        Auf jeden Fall. Aber wenn ihr zum Beispiel eine Folge zum Thema „Sportfilme“ macht, gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten:

        a) Ihr stellt Filme vor und empfehlt sie Leuten, die diese Filme noch nicht kennen. In dem Fall würde man logischerweise versuchen, so wenig vom FIlmgenuss zu verderben wie möglich.

        b) Ihr besprecht anhand einiger ausgewählter Beispiele, was gute Sportfilme ausmachen. In dem Fall wäre es wichtig, dass die Zuhörer/innen die Filme schon kennen, da hier inhaltlich gearbeitet werden muss.

        Ich bin gespannt wie ihr die Twist-Folge angeht. Wenn es eher eine „Die 20 Filme mit den krassesten Twists“ – Folge wird (was vollkommen legitim und sinnvoll wäre), würde ich sie vermutlich meiden, da ich nicht wissen will, dass es in Film XY, den ich vielleicht irgendwann schauen möchte, überhaupt einen Twist hat.

        Wenn es hingegen eine „Was macht einen guten bzw. einen schlechten Twist aus? Beispiel XY und YZ“ – Folge wird und ich die besprochenen FIlme auch kenne, bin ich dabei.

        „Und entgegen des tollen Tipps der zitierten Seite, sind wir halt eine Fame-Hure und graben alle Zuhörer an.“

        Vollkommen nachvollziehbar.

        „In dem Fall stelle ich mich bei der Twist-Folge extra blöd an, damit wir in den Genuss deines Artikels kommen!“

        Vergiss nicht, dass es auch noch zwei andere Sprecher gibt, die das Niveau regelmäßig retten.

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        1. „Hätte nicht gedacht, dass man dich wirklich so leicht zu Tränen rühren kann wie im Club alle sagen.“

          Habe meinen Spritznamen nicht umsonst erhalten.

          „Wenn es hingegen eine „Was macht einen guten bzw. einen schlechten Twist aus? Beispiel XY und YZ“ – Folge wird und ich die besprochenen FIlme auch kenne, bin ich dabei.“

          Ob du die Filme kennst, keine Ahnung, aber genau das wird es. 3 gute und 3 schlechte Beispiele. Aber wenn du nicht wissen willst, dass Film xy überhaupt einen Twist hat, dann müsstest du ja so oder so Abstand von der Folge nehmen. Auch wenn wir da jetzt eher bekannte und ältere Vertreter nehmen..

          „Vergiss nicht, dass es auch noch zwei andere Sprecher gibt, die das Niveau regelmäßig retten.“

          Das stimmt. Umso weniger Mühe werde ich mir geben.

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          1. „Ob du die Filme kennst, keine Ahnung, aber genau das wird es. 3 gute und 3 schlechte Beispiele. Aber wenn du nicht wissen willst, dass Film xy überhaupt einen Twist hat, dann müsstest du ja so oder so Abstand von der Folge nehmen.“

            Das ist wahr. Aber die Wahrscheinlichkeit bei sechs Filmen unbefleckt herauszukommen ist höher als bei einer Top20 oder so. Insofern werde ich es wahrscheinlich riskieren.

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    2. Mein Eindruck ist, dass es seit der (für mich gefühlten) Spoiler-Angst-Hochzeit bei vielen „professionellen“ Seiten, Podcasts etc. auch ein größeres Bewusstsein für Spoiler gibt bzw. die Spoiler-Empfindlichkeit des Publikums gibt. Da war die Diskussion gefühlt extrem laut, inzwischen ist sie aber wieder abgeklungen.
      Was ich in der Folge nicht loswerden konnte, aber hier vielleicht passt: Es sollte meines Erachtens auch eine Fähigkeit von Filmkritiker*innen sein, Texte oder was auch immer so verfassen zu können, dass sie über den Film sprechen/schreiben, ohne zu spoilern. Wenn ich für eine klassische Rezension das Leitprinzip „Teil den Leser*innen mit, ob es sich lohnt, diesen Film anzuschauen“ zugrunde lege.
      Wenn man natürlich wie du bewusst den anderen Ansatz wählt und explizit für ein Publikum schreibt, dass den Film schont kennt, ist das selbstverständlich völlig berechtigt, da würde ich dann aber die Trennlinie zwischen Rezension und Analyse ziehen – so wie wir es ja beispielsweise in unserer SciFi-Folge gemacht haben.

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      1. “ Es sollte meines Erachtens auch eine Fähigkeit von Filmkritiker*innen sein, Texte oder was auch immer so verfassen zu können, dass sie über den Film sprechen/schreiben, ohne zu spoilern.“

        Da würde ich grundsätzlich nicht widersprechen. Nur dann kommst du halt wieder an den Punkt, dass jede/r (auch unter den Autor/innen) eine andere Vorstellung hat, was ein Spoiler überhaupt ist. Beim Inhalt ist es relativ easy. Aber nimm mal einen deiner Lieblingsfilme „Baby Driver“. Ist es ein Spoiler, wenn man mir sagt, dass der Einsatz von Musik ein wesentlicher Aspekt ist, ob der Film sehenswert ist oder nicht.

        „Wenn ich für eine klassische Rezension das Leitprinzip „Teil den Leser*innen mit, ob es sich lohnt, diesen Film anzuschauen“ zugrunde lege.“

        Dann was?
        Dieses Leitprinzip schätze ich sehr. Im Auto höre ich viel Radio und da höre ich oft, wie die neuesten Kinostart vorgestellt werden. Dabei bekommt jeder Film höchstens eine Minute.

        „Im neuen Film von XY geht es um einen Ermittler, gespielt von YZ, der gegen ABC ermittelt. Der Film ist düster und audiovisuell sehr ansprechend. Sehenswert.“

        Solche eigentlich vollkommen oberflächliche Beschreibungen genügen mir IN DER REGEL vollkommen, um mein Interesse zu wecken oder eben nicht. Deswegen erschließt sich mir mittlerweile das Konzept der „klassichen“ Rezensionen nicht mehr.

        Ganz besondern dann nicht, wenn es sich um sehr bekannte Filme handelt. Nehmen wir ein Extrembeispiel: Star Wars.

        Wieso schreibt man einen Text zu diesem Film unter der Prämisse „teile den Lesern und Leserinnen, ob der Film sehenswert ist oder nicht“? Ich würde behaupten die Leute, die sich für Star Wars interessieren, schauen sich den Film unabhängig von einer solchen Rezension an. Insofern würde es aus meiner Sicht mehr Sinn machen, explizit auf gewisse Aspekte des Films einzugehen, die gemeinhin als Spoiler gelten. Da wären wir aber auch wieder beim Thema, für wen schreibe ich den Text überhaupt?

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