Hat Christians Leidensgeschichte mit den Filmen von Luca Guadagnino endlich ein Ende? Nach (bzw. trotz) „Call me by your name“ und „Suspiria“ hat er einen dritten Versuch gewagt und „Bones and All“ geschaut – ebenso wie Marius. Im neuen Nachsitzen sprechen beide über den Genrehybrid aus Romanze, Familiendrama, Roadtrip und Horror mit dem ungewöhnlichen Kannibalismus-Einschlag. Ob’s was taugt?
Viel Spaß beim Reinhören!
Timecodes:
00:00:25 Spoiler-freier Talk
00:20:25 Spoiler-Talk
Die Kinotagesstätte findet ihr auf:
Beitragsbild: (c) Warner
Ich finde es interessant, dass ihr beim Schauen des Films gleich die Interpretationsebene aufgemacht habt. Das hatte ich schon bei Kino+ gehört und da ist mir aufgefallen, dass ich das für mich gar nicht hatte. Dennoch ist es völlig schlüssig, gewisse Dinge in den Film hinein- oder aus ihm herauslesen zu können. Nachdem ich mir das alles angehört habe, finde ich auch, dass er das absolut hergibt. Für mich hat der Film aber glaube ich nochmal etwas besser als für euch funktioniert, weil ich einfach von den Eindrücken komplett mitgerissen wurde und gar nicht so viel hinterfragt habe, wofür die ganzen Filmelemente stehen könnten. Meiner Meinung nach ist der Film in seiner ‚Experience‘ nochmal stärker, als auf bloßer Bedeutungsebene. Ich stimme daher auch Christian völlig zu, dass es diese Ende unbedingt gebraucht hat. In seinem Genremix ist ‚Bones and All‘ schließlich auch immer noch ein Horrorthriller und da fand ich das Ende in dieser Hinsicht einfach völlig konsequent. Ist leider ein wenig her, dass ich euren Podcast gehört habe, daher kriege ich jetzt nicht mehr all meine Gedanken dazu zusammen. Auf jeden Fall war der Film der stärkste, den ich dieses Jahr auf der Viennale gesehen habe – ich weiß zwar nicht ob ich davon sprechen würde, dass ich ihn mochte, weil er mich schon sehr mitgenommen und verstört hat, aber der war allein in seiner (Nach-)Wirkung schon richtig stark. Da spielt auch sicher das Kinoerlebnis hinein. Es gab Festivalbesucher, die einzeln den Saal verlassen haben während des Films, es gab sogar einen der nach 20 Minuten beim Rausgehen sogar umgekippt ist, und das kollektive tiefe Durchatmen im Kinosaal beim Einsetzen der Credits war das lauteste, was ich je gehört habe. Nachdem sich nach paar Sekunden dann alle erholt haben, wurde es dann auch direkt laut, weil auch jeder begann sich darüber auszutauschen, was zur Hölle wir da gerade gesehen haben.
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