Kinotagesstätte #37: Independent Filme

„Unabhängigkeit: eines der wertvollsten Besitztümer der Phantasie.“ So sagte es einst Ambrose Gwinnett Bierce, den wir bis eben auch noch nicht kannten und der wohl ein ziemlich zynischer Mann gewesen sein muss. Der aber nicht ganz unrecht hat – zumindest beim Blick auf die Filmindustrie. Denn obwohl sich viele Filme mit dem Label „independent“ – unabhängig – schmücken, sind sie doch noch unabhängig vom Geld und von den Menschen, die daran arbeiten. Aber zumindest – und in der Theorie – von großen Studios wie Disney, Universal, Warner oder Paramount.

Dass die Majors trotzdem oftmals mitmischen, war nicht das einzige, was uns bei der Recherche zur 37. Folge der Kinotagesstätte aufgefallen ist, in der wir uns dem Thema „Independent Filme“ widmen. Zehn Beispiele und Empfehlungen warten auf euch, darunter der Hausaufgabenfilm „Short Term 12“, der Kultklassiker „Easy Rider“, Martin McDonaghs Erstlingswerk „Brügge sehen… und sterben?“ und „Das Fest“.

Zuvor stehen aber die Auflösung der letzten „Filmsda“-Runde, die zweite Ausgabe der „Kinotages-Wette“ (vormals: „Rate mal“) sowie die (nicht ganz so neue) Kategorie „Ich packe meinen Koffer…“ respektive „Ich packe meinen Videorekorder…“ an. Freut euch auf Kurzmeinungen zu aktuellen Filmen wie „Zombieland 2“, „Palm Springs“, „The Farewell“ und der Animeserie „One Punch Man“s, Vorstellungen von „Ich war noch niemals in New York“, „The Old Guard“, „Die Eiskönigin 2“ und „Get Lucky“ sowie einer virtuosen Gesangseinlage zu „Kartoffelsalat 3“.

Die Kinotagesstätte gibt es u.a. auf:

Timecodes

0:00:18 Einleitung & Begrüßung
0:02:58 Filmsda – Auflösung
0:05:03 Die Kinotages-Wette
0:11:30 Ich packe meinen Videorekorder…
0:12:40 Kartoffelsalat 3
Thementalk: Independent Filme
0:37:12 Das Fest
0:46:16 Little Miss Sunshine
0:51:45 Brügge sehen… und sterben?
0:56:33 Cube
1:04:17 The Witch
1:10:23 Darth Maul: Apprentice
1:14:38 Reality XL
1:20:47 Easy Rider
1:27:22 Napoleon Dynamite
1:31:22 Short Term 12 (spoilerfrei)
1:41:33 Short Term 12 (Spoilerpart)
1:52:53 Thema der nächsten Folge & Verabschiedung

Beitragsbild: (c) Edel: Motion

14 Kommentare Gib deinen ab

  1. eccehomo42 sagt:

    Nachdem ich meine Mahlzeit hatte, hier mein Kommentar zu der heutigen Folge:
    Die Idee mit dem Ich packe meinen Videorekorder ist für den/die Podcaster/in lustig, für den/die Hörer/in aber eher uninteressant (zumindest für mich) vor allem da die Fallhöhe fehlte: was passiert, wenn jemand es verkackt?
    Die Einleitung war Mal wieder zum Schießen, auch wenn ich gerne noch eine Einbindung von Marius Herkunft gehört hätte. Bei der Auflösung von Filmsda hab ich mich sehr geärgert, Dunkirk war mein Bauchgefühl, hab mich vom Zug irritieren lassen…
    Bennis Musicaleinlage lässt mich auf die Musicalfolge hoffen und überzeugt mich dann doch Kartoffelsalat 3 zu gucken, wenns den auf Prime oder so gibt. Get Lucky hätte eine noch kreativere Vernichtung verdient gehabt, man war das ne prüde möchte gern Sexkomödie. Bei The Old Guard wundert mich Christians Empfehlung schon, fand den öde trotz Charlize Theron.
    Zum Hauptthema der Folge: Die Frage nach der Definition ist natürlich schon schwierig, vor allem da spätestens mit Miramax und Lionsgate in den Neunzigern die Grenze Anfing zu verschwimmen, jetzt ist noch A24 dazu gekommen. Fernab der Major ist mir da ein wenig zu weit, auch wenn ich alle Filme der Folge als Independent bezeichnen würde, den Infos nach zu urteilen. Ich würde aber auch Dirty Dancing eindeutig als Independent Film bezeichnen und hatte eine leise Hoffnung, dass der Herr aus Konschdansch (#schreiben nach Gehör) den aufnimmt. Gut stattdessen „Das Fest“, der ein wahrlich herausgender Film ist, auch wenn die Kamera aus heutiger Sicht etwas Gewöhnung braucht. Aber sonst kann ich mich Bennis Ausführungen nur anschließen und eine klaren Schaubefehl aussprechen.
    Brügge sehen und sterben fand ich letztes Jahr gar nicht Mal so überragend, zumindest im Vergleich zu Three Billboards fällt der dann doch deutlich für meinen Geschmack ab, aber eine herrliche Werbung für Brügge ist es trotzdem und auch ein unterhaltsamer, guter Film.
    Für die nächste Folge möchte ich folgende Filme nominieren (immer zuerst die passende Kategorie und ACHTUNG SPOILER):
    längster Todeseinwirkungsdauer: Ghost – Nachricht von Sam
    überraschendster Tod in einem nicht Horrorfilm: Three Billboards Outside Ebbing Missouri
    schockierendster nicht direkt gezeigter Tod: Sieben
    bester Scheintod: Chaos
    in Kombination ernst gemeintester unfreiwillig lustiger Tod: Der Schmale Grat
    fiesester Endtod: American History X

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    1. Da hast du die Folge aber mal wieder zügig gehört 🙂

      Als Zuhörer sehe ich deine angesprochene Problematik durchaus. Für ihn zählen halt drei Leute Begriffe auf (und er denkt sich vielleicht, die haben die doch eh aufgeschrieben und lesen sie ab) und dadurch gibt es weniger Zeit, die Filme zu besprechen. Allerdings hatten wir ja bereits angekündigt, so einiges auszuprobieren, was wir auch beibehalten werden. Es wird nicht alles funktionieren, weswegen wir umso dankbarer für ehrliches Feedback sind.
      Get Lucky hat wirklich nur einen Verriss verdient gehabt, aber das wäre eigentlich schon wieder zu viel Aufmerksamkeit für diesen Möchtegern-American-Pie-Abklatsch.

      „schockierendster nicht direkt gezeigter Tod: Sieben“
      Und mir läuft es allein bei dem Gedanken nasskalt die Gänsehaut herunter. Ich nehme an, du meinst Wolllust mit dem Apparat um das Geschlechtsteil?

      Bin schon sehr gespannt, was Marius für Kategorien aufstellt.

      Dir viel Spaß bei der morgigen Aufnahme!

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      1. eccehomo42 sagt:

        Hab euch bei der Fahrt ins westliche Nachbarland und beim Kochen gehört^^

        Wir gesagt, wenn da irgendwie noch eine Fallhöhe wäre, wäre es interessanter.

        Ich habe eher an den Mord zu Neid (emotionale Bindung zur Figur erhöht den Schockfaktor) gedacht, aber im Grunde könnte man die Folge allein mit Toden aus Sieben füllen, dafür müsste ihn Marius halt Mal schauen^^

        Marius wird da schon einiges finden, im Sounddesign kann man da aber sicher auch was machen.

        Danke, ich freu mich schon und bin gespannt, wie gut das funktionieren wird.

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    2. Lufio sagt:

      Ich hoffe näher als dieses Mal kommen wir nicht an eine Musical Folge ran…

      Hast du eigentlich die Hausaufgabe gemacht oder müssen wir da Fehlverhalten notieren? 😉

      Die Tode sind notiert! Meine Kreativität wird aber eher in die Antworten fließen als in die Kategorien

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      1. eccehomo42 sagt:

        Ach, ein zwei Bierchen vorher, dann passt das schon😉

        Hab ich von „Short Term 12“ geschrieben oder ihn bei Letterboxd gelogt?

        So oder so, das wird bestimmt ne ordentliche Gaudi

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        1. Lufio sagt:

          Da kommt Alkohol an die Grenzen seiner Möglichkeiten…
          Hätte ja sein können, dass du den Film früher mal gesehen hast. Hab bei Letterboxd jetzt nicht extra geguckt 😀

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          1. eccehomo42 sagt:

            Ich erinnere dich daran wenn Benni in Folge 63 das Thema durchgedrückt hat^^
            Ne, hatte noch nie vorher von dem Film gehört, bin aber interessiert und hab daher den ausführlichen Part zu „Short Term 12“ übersprungen

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          2. Auch von mir danke für das ausführliche und schnelle Feedback 🙂
            Der Grundgedanke hinter „Ich packe…“ war ein wenig, dass die Filme dann möglicherweise etwas besser im Gedächtnis bleiben und nicht direkt mit dem nächsten vergessen sind. Auf eine Strafe habe ich deshalb verzichtet, weil ich befürchtet habe, die beiden anderen Hansel würden dann direkt falsch antworten und könnten das Spielchen damit umgehen ^^ Aber ja, wir arbeiten weiter und probieren weiter aus 😉

            Und natürlich, wie wir auch schon gesagt haben: Den starken, trennscharfen Unterschied zwischen indie und Major findet man heute nur noch selten, oder zumindest nicht so stark wie früher. Außer, man führt vielleicht Marvel vs. YouTube-Kurzfilme ins Feld. Deshalb auch von mir die Frage, ob Independent nicht inzwischen eher ein marketing-Label als eine echte Produktionskategorie ist…

            Ich kann dir Short Term 12 nur nochmal wärmstens ans Herz legen – und hoffe, noch Unterstützer zu finden, die Marius und Benni begreifbar machen, was für ein wunderschöner Film das ist 😉

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          3. eccehomo42 sagt:

            Independent ist inzwischen auch oft Marketing Label, ich würde Dirty Dancing (von über 40 Produktionsfirmen abgelehnt und von einer VHS Verleihfirma produziert) mehr als Indie bezeichnen als viele Filme, die heutzutage unter dem Indielabel erscheinen.
            Wenn dann muss ich ihn jetzt die Tage schauen, sonst versauert „Short Term 12“ auf meiner Watchlist

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          4. eccehomo42 sagt:

            Ich muss leider sagen, dass ich Benni und Marius zustimmen muss. Mir hat der Film nicht gefallen, also rein subjektiv hat er mich sogar geärgert, mit ein wenig Distanz ist der Film OK, aber das vermittelte Bild ist unrealistisch bis fragwürdig (gerade die ganze Charakterentwicklung von Brie Larson)

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