Nachsitzen: Oscar-Nominierungen 2021, Karacholand, Snowpiercer

Die drei Dussel von der Kinotagesstätte müssen mal wieder ins Nachsitzen. Man könnte durchaus einen Plan dahinter vermuten, denn das Trio musste seine Strafe just an jenem Tag antreten, an dem die Oscar-Nominierungen 2021 bekanntgegeben wurden. Zeit also, die Nominierten unter die Lupe zu nehmen und unseren unqualifizierten Senf abzugeben!

Um das Rahmenprogramm zu vervollständigen, stellen wir euch drei Serien vor – von denen es zwei jedoch nicht über die Pilotfolge hinaus geschafft haben: „How I met your Dad“, „Karacholand“ und „Snowpiercer“. Und natürlich gibt Marius noch einen Zwischenstand zu seiner Sichtung des Animes „Demon Slayer“ ab.

Viel Spaß beim Reinhören!

Die Kinotagesstätte findet ihr auf:

Timecodes:

0:01:33 Tabu – Filmedition
0:07:04 Die Oscar-Nominierungen 2021
0:25:13 How I met Your Dad
0:30:29 Karacholand
0:35:05 Snowpiercer
0:37:44 Demon Slayer (again)

Beitragsbild: (c) Davidlohr Bueso / CC BY 2.0

18 Kommentare Gib deinen ab

  1. eccehomo42 sagt:

    Vor meinem Oscarrant erstmal die Verteidigung von Benni und Marius. Ich hab auch jeden Film quasi zeitgleich erraten.
    Euer Gebrabbel zu den Oscarnominierungen ist zwar unterhaltsam, aber auch von wenig Verständnis für die Awards Season geprägt, aber bei Kino+ und auf Twitter durfte ja auch Wolfgang M Schmitt populistisch rumranten, obwohl dank der Filmkritikerawards „Tenet“ schon keine Chance hatte und dann vom eigenen Verleih zugunsten von „Judas and the Black Messiah“ fallen gelassen wurde. Auch wenn „Tenet“ kolossal unterschätzt wird und ich zumindest Schmitt zustimme, dass der Film in zehn Jahren als ganz großer Film gelten wird.
    Cohen wurde für Trial of the Chicago 7 nominiert, nicht für Borat 2, sonst stimme ich Christians Meinung über den Schrott aka Borat 2 zu. Ich fürchte, dass Sound of Metal „nur“ Best Sound gewinnen wird. Vollkommen zurecht übergangen in der Hauptkategorie wurden „One Night in Miami“ und „Ma Raineys Black Bottom“
    Sonst kann ich nur auf meine Reaktion zu den Oscarnominierungen verweisen und sagen, dass ich hoffe irgendwie die anderen Filme (vor allem „The Father“, „Minari“ und „Promising Young Woman“) vor den Oscars sehen zu können.
    Gewinnen werden:
    Nomadland
    Chloe Zhao
    Chadwick Boseman
    Carey Mulligan
    Daniel Kalluuya
    Yuh-Jung Youn (weil Olivia Colman erst vor zwei Jahren einen Oscar gewonnen hat)
    Drehbücher:
    The Father (alternativ: Nomadland)
    The Trial of the Chicago 7
    Another Round internationaler Film
    Soul Animationsfilm
    Ich entschuldige mich nicht für diesen Spoiler.
    Karacholand: Ich mochte Etienne Gardes Nicolas Cageeskes Overacting, aber sonst war das leider nix

    Gehen euch die Filme aus, oder steigt ihr auf Serie um?

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    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar zu den Oscars, aber wie du schon bemerkt hast, haben wir mit denen inhaltlich nichts groß zu tun und ich halte die Verleihung jedes mal noch mehr für völligen Blödsinn.

      Nix zu How I met your Dad und auch nichts zu unserer Goldenen Erziehungsschelle? Ich bin erstaunt und enttäuscht zugleich.

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      1. eccehomo42 sagt:

        Man kann diese Preisverleihung für ziemlichen Blödsinn halten, im Grunde ist da nix anderes als Hollywoods Eitelkeitsschau, aber dann muss man eigentlich alle Preisverleihungen im Filmbusiness kritisch hinterfragen. Ich musste einfach diese Woche zu viel geistigen Dünnschiss über die Oscars lesen und hören, bei euch hat man wenigstens gemerkt, dass ihr euch nicht einbildet es besser zu wissen.

        „How I Met Your Dad“ hat mich allein schon wegen Gerwig (als Schauspielerin mäßig und menschlich mir hochgradig unsympathisch) nicht interessiert, abgesehen von der Tatsache, dass das nur scheitern konnte.
        Zur Goldenen Erziehungsschelle wollte ich noch was schreiben, aber dafür muss ich die Folge noch einmal hören.

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        1. Wir wissen es ja auch nicht besser 😅
          Die goldene Erziehungsschelle war so etwas wie eine kleine Abrechnung mit den Filmpreisen dieser Welt. Das einzig gute an denen ist (bzw. war), dass sie Filme auf die Bühne gebracht haben, die davor nicht so im Rampenlicht standen. Durch das Netz braucht es die Funktion für mich nicht mehr so sehr. Von der Selbstbeweihräucherung ganz abgesehen. Müsste man sich mal Gedanken nach sinnigen Reformen machen. Naja, du hast ja auf deinem Blog zumindest eine Person, mit der du dich auf einem höheren Level darüber Kabbeln kannst.

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          1. eccehomo42 sagt:

            Zumindest die Funktion, die du ansprichst sehe ich sogar noch ausgeprägter, schlicht und ergreifend weil das Angebot an Filmen so groß ist wie nie zuvor sind Preisverleihungen (je nach Renommee) immer noch wichtig.
            Ich denke schon länger darauf rum, weil mir dieses Spiel mit den Preisverleihungen auch vollkommen suspekt war (und teilweise immer noch ist). So viel Spielraum für Reformen (die nicht nur auf Wokeness und political correctness abzielen) sehe ich kaum, außer eine engere Verzahnung mit Filmfestivals, die ja eh schon die Startrampe für die Oscarkampagnen sind, was aber Blockbuster noch mehr ausschließen könnte oder Blockbuster kleineren Filme Plätze wegnehmen kann. Andere Idee wäre, die Shortlists, die es in einigen Kategorien bei den Oscars gibt auszudehnen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Mitglieder alle zur Wahl stehenden Filme sehen und nicht nur den wählen, den alle wählen.

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          2. Das kuratieren Bedarf es bei einem größeren Angebot freilich. Nur mittlerweile bin ich persönlich dazu übergegangen, mir alles mögliche anzuschauen, was sich halbwegs interessant anhört, auch ohne Kurator im Hintergrund. Und nur weil ein Film für den Oscar nominiert ist (Hillbilly Eligy z.B.) werde ich ihn nicht nur deswegen anschauen. Aber klar, wenn ich einen Film gar nicht auf den Schirm hatte, kann er durch eine Preisverleihung in mein Auge springen. Nur hat der Oscar so viele Probleme, die du ja fleißig immer mal wieder anschreibst, dass ich den nicht mehr genießen kann. Und wie bei einem Blockbuster bekommt er eh schon die größte Aufmerksamkeit, da schaue ich mich vll nach einem nicht so bekannten Preis um und spreche lieber den an. Ein Rezept oder Konzept habe ich für den Oscar selbst leider keines. Zwingen kannst du die Academy ja kaum, sich alles anzuschauen. Aber das in die Hände von nichtmal 100 Leuten zu legen wie die Globes ist jetzt auch nicht das Wahre. Aber anders herum noch mehr Leute teilnehmen zu lassen, hilft wahrscheinlich auch nix. Da ist es zumindest bei den kleineren Kategorien fair, dass nur deren Gewerkschaft abstimmt.
            Und was macht Steven Gätjen ohne roten Teppich? fragen über Fragen.

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          3. eccehomo42 sagt:

            Dafür ist mir meine Zeit inzwischen zu schade und ich habe gemerkt, dass wenn ich mir zu viel bestenfalls mittelmäßiges angucke auch die Lust verliere Filme zu gucken, gerade in der aktuellen Situation. „Hillbilly Elegy“ habe ich auch nur gesehen, weil ich nicht glauben konnte, dass Ron Howard so einen Mist fabriziert hat und weil ich Glenn Close so gerne sehe.
            Also bei den Nominierungen stimmen nur die Gewerkschaften, die Gewinner bestimmen in der Regel alle (Ausnahmen sind nur beim Internationalen Film und bei den Kurzfilmen vorhanden).
            Klar, der Oscar hat viele Probleme, aber die angeblichen auf die er reagiert hat er gerade nicht. Im Gegenteil meistens ist eher zu sehr auf Diversität anstatt auf Qualität bedacht (weswegen ich froh bin, dass sie beim Hauptpreis weder „Ma Rainey“ noch „One Night in Miami“ nominiert sind). Die Globes zeigen ja nahezu jährlich, wie es nicht geht. Als Anekdote empfehle ich das Einarbeiten in den Pia Zadora Skandal.

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          4. Ohne Mittelmäßiges gäbe es doch nichts Überragendes mehr. Dann wäre das Gute ja das neue mittelmäßig. Wie dem auch sei, habe ich wieder mehr Spaß an Filmen, wenn ich nicht davor Seiten wälze, Kommentare durchstöbere und Diskussionen verfolge, sondern mir einfach nur Filme anschaue. Ab und an sind positive Überraschungen dabei, manchmal ist Murks, meistens nichts Weltbewegendes, aber immer wird mein Entdeckerdrang befriedigt. Wobei ich da natürlich auch darauf angewiesen bin, was irgendwo auf der Welt gezeigt wird. An viele Festivalfilme, die Marius bislang vorgestellt hat, versuche ich heute noch zu gelangen. Vergebens.

            Ach, dürfen da doch alle. Ist schon ne Weile her, dass ich mir die Regeln das letzte Mal angeschaut habe. Wobei es wahrscheinlich keine Person gibt, die wirklich alle Filme in Gänze anschaut in Vorbereitung auf die Abstimmung. So lange ist die Phase ja auch gar nicht, dass da überhaupt die Zeit für wäre.

            Ach, wenn es nach Christian ginge, wären die beiden Filme wohl nominiert. Was ein Grund ist, wieso ich lieber am Ende des Jahres auf persönliche Top-Listen schaue und Filme nachhole, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Filmgeschmack bleibt in meiner Welt subjektiv. Und da die Oscars keine Regeln aufstellen, worum es beim besten Film (und den meisten anderen Kategorien) geht, bleibt das auch so.

            Wie gesagt, ich bin da nicht genug im Thema drin und meine Lust, mich da reinzufuchsen ist auch nicht besonders groß. Lieber schaue ich mir in der Zeit Filme an, die nicht die große Ehre erhalten haben, nominiert zu werden.

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          5. eccehomo42 sagt:

            Sicher ohne mittelmäßiges wirkt das gute schlechter, aber dafür braucht es nicht all zu viel mittelmäßiges und schlechter und manchmal Murks ist auch nicht schlecht, aber gerade sollte ich mal die Liste an Filmen abarbeiten bei denen auszugehen ist, dass sie überragend (in Skalasystem: 4 Sterne aufwärts) sind und auch da wird es dann Enttäuschungen geben weil ein Film nur ok, aber meiner Meinung nach überschätzt ist. Bei „Roll the Drum“ war ich kurz davor mir die DVD aus der Schweiz zu importieren, den will ich schon sehen, die anderen Festivalfilme von Marius haben mich nicht gehookt.
            Persönliche Top Listen sind vor allem eins: Persönlich. „Blue Steel“ hat dir ja auch nicht so gefallen, wie ich gedacht hätte. Der Oscar ist nichts anderes als der (leicht manipulierbare) Ausdruck des subjektiven Empfindens der Academymitglieder. Im Gegensatz zu dir und mir sind das aber in der Regel Filmschaffende, weswegen der Preis diese Anerkennung genießt (im Vergleich zu Kritikerpreisen).

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          6. Klar sind Top-Listen persönlich, aber gerade auf so einen Platz 1 wird man dann schonmal neugierig, Blue Steel ist mir zu typisch Ende 80er Anfang 90er in seiner Machart mit Zeitlupenszenen, Wiederholungen bei Kugeltreffern und überzogenes Schauspiel von besonders Ron Silver. Und das sind leider alles so Dinge, die ich nicht mag. Neben einer Geschichte, die mich nur so halb angesprochen hat.

            Dann wird es wohl Zeit, ebenfalls Filme zu machen.

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          7. eccehomo42 sagt:

            Je nachdem von wem die Top Liste stammt, landet bisweilen die Top Ten auf meiner Watchlist.
            Ich mag diese Machart sehr (Spoiler: Dann wirst du auch Probleme mit dem asiatischen Werk von John Woo haben) und das Schauspiel von Ron Silver passt da. Mir hat das Konzept gefallen, dass die letzten vierzig Minuten nur aus Showdowns bestehen und die Geschichte hat mich auch sofort gefesselt. Erklärt aber warum du den eher ok fandest

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    2. Lufio sagt:

      Wer am Ende mehr Ahnung von der Award Season hat, wird sich dann wohl beim Tippen herausstellen 😉

      Uns gehen die Filme nicht aus, aber mit dem Nachsitzen versuchen wir natürlich den kleinen Teil der Menschheit noch zu erreichen, die wir mit unserem Filmtalk nicht erreichen konnten.

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      1. eccehomo42 sagt:

        Wenn du meine Ausführungen liest und genau da abweichst wo ich daneben liege, wirst du das Oscartippspiel gewinnen sicher. Aber daran glaube ich noch nicht

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    3. Dass wir die Filme noch vor den Oscars sehen werden, wird ja inzwischen immer unwahrscheinlicher, außer die Verleiher entscheiden sich jetzt kurzfristig, die noch per VoD zu droppen, was ich eher nicht vermute.
      Mit Cohen hast du Rechg – das war mein Fehler.
      Kann nur für mich sprechen, aber ja, ich habe keine Ahnung vom Auswahlprozess und habe schon ein paar Mal versucht, mich da reinzuarbeiten, bin aber immer gescheitert. Letztlich ist mir auch recht egal, was zählt, ist das, was am Ende raus kommt. Da suhle ich mich gern in meiner naiven Unwissenheit, anstatt die Taktiken der Studios genauestens unter die Lupe zu nehmen.

      Die Filme gehen uns natürlich nicht aus, allerdings waren wir a) in den letzten Tagen vornehmlich damit beschäftigt, uns auf die Hauptfolge vorzubereiten und b) ist Nachsitzen ja auch explizit dazu gedacht, alles weitere im audiovisuellen Kosmos besprechen zu können.

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      1. eccehomo42 sagt:

        Also zumindest „Promising Young Woman“ kann man ziemlich leicht auch ohne VPN sehen. Sonst sind alle außer „The Father“ auf VOD mithilfe von VPN streambar.
        Mir ist dieses die Oscars haben das nicht berücksichtigt aus der Ferne zu leicht gedacht. Wer keine Kampagne bekommt hat schon einmal keine Chance und wer bei den Kritikern nicht besonders gut abschneidet hat auch höchstselten eine Chance (Ausnahmen gibts immer, aber bei Tenet war leider absehbar, dass das keine wird). Ansonsten gilt, dass die Oscars zwar der wichtigste Filmpreis sind, aber eben auch nur ein Filmpreis und nicht der alleinige Gradmesser über Qualität (amerikanischer) Filme.
        Dann möchte ich aber hören, wie Marius seine Musiktipps präsentieren kann, ist ja schließlich auch audiovisuell ;-:

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        1. Können kann man vieles – ob es will oder nicht doch lieber auf eine reguläre Veröffentlichung wartet, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich setze schon seit langer Zeit lieber auf Letzteres, weil ich vor allem kleine Verleiher gern unterstützen will, die es schon einem Jahr extrem hart haben.

          Klar, diese Diskussion gibt’s immer wieder, und natürlich sind die Oscars nicht der ultimative Gradmesser für filmische Qualität. Aber sie haben in Filmkreisen eben diesen Event-Charakter, und das lädt zum spekulieren, zum loben, zum Schimpfen ein. Das macht für mich den Reit daran aus, auch und erst recht aus der Ferne.

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          1. eccehomo42 sagt:

            Ich befürchte, dass der Kinostart in Deutschland noch lange dauern wird, deswegen bin ich jetzt schweren Herzens umgestiegen, genauso wie ich dann eine Häufung von Filmen befürchte, die schon lange in den USA draußen sind und dann auf einmal verramscht werden, bevor wieder Blockbuster das Kino bevölkern. „Promising Young Woman“, „Another Round“ (hab sogar nen Kumpel überredet gekriegt den mit gucken zu gehen) und wahrscheinlich auch „Let Him Go“ werde ich aber zum regulären Kinostart wahrscheinlich mir auch dort nochmal gönnen, wenn nicht zu viel Parallelangebot, das ich dann noch nicht gesehen habe, existiert.

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